Ein Krimi am Salzhaff

Ein Krimi am Salzhaff

Mal wieder ist es Zeit zum Campen. Mögen Sie das auch? Dann sind Sie hier genau richtig. Und mögen Sie auch Mankels Wallander Krimis? Ich war ein begeisterter Leser seiner alten Krimis. Und ich wurde noch nie zuvor daran so erinnert, wie am Salzhaff. Seine Kulissen sind zwar in Schweden. Ich fühle mich von diesen jedoch nicht weit entfernt.

Lassen Sie sich ein auf eine neue Reise und lesen Sie dieses Mal einen etwas sonderbaren Beitrag. Als ich am Sazhaff meine Pfingstferien verbrachte, wurde ich von der bemerkenswerten stillen und auch mystischen Atmosphäre in die Welt der Wallander Krimis versetzt. Was mich dazu bewegte, meinen Beitrag auf die Weise zu verfassen, was Potenzial für einen Krimi haben könnte.

 

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen!

Heutige Kulisse:

Umsäumt von Steilküsten und Salz­wiesen erstreckt sich das Haff rund um die Halbinsel Boiens­dorfer Werder bis hin zum Ostsee­bad Rerik. Es ist mit seiner natur­belassenen Küsten­landschaft ein inneres See­gewässer, das durch regel­mäßige Über­flutungen von der Ostsee mit Salz­wasser versorgt wird.
Unmittelbar an den Überflutungs­bereich schließen sich verschiedene Formen von Salz­wiesen an, die in Abhängigkeit vom Salzgehalt unter­schiedlich gestaltet sind – ein Eldorado für Flora und Fauna!
 Sie finden hier Strandflieder, Andelgras, Strand­beifuss, Salzbinsen und Salz­straußgras, aber auch äußerst seltene Pflanzen­arten wie Löffel­kraut und Erdbeerklee.
Die Salzwiesen sind Brut-, Rast- und Überwinterungs­platz für zahl­reiche Wasser- und Watvögel. Seeschwalben, Säger, Enten, Kampf­läufer, Rotschenkel und Kiebitz fühlen sich hier wohl.

https://www.ostsee.de/rerik/salzhaff.php

Heute Abend werden Stürmische Böen über den Campingplatz wehen. Es ziehen Gewitterwolken auf, die drohend über uns hängen und nichts Gutes verheissen. Ich halte meine Tasse Tee in der linken Hand, die andere nutze ich, um meine Zigarette zu halten. Ich zittere am ganzen Körper und meine Hände kommen kaum dem nach, was sie tun sollen. Die Kälte, die Erschütterung, die ich empfinde, die Angst, das Schaudern, halten mich ab, einen klaren Gedanken  zu finden und die Hände still zu halten.

Ich grabe meine Fusszehen immerzu in den körnigen Sand am Ufer des Salzhaffs, hinter mir die Steilküste mit ihren Höhlen und ockerfarbenen Hängen. Jeden Moment glaubt man, der Sand rutscht nach den starken Regenfällen der vergangenen Wochen den Hang hinab.

Blaulicht von 3 Polizeiwagen und einem Krankenwagen verkünstelt die natürliche Stimmung Himmels. Das Wetter lässt sich von nichts abhalten, während uns allen Anwesenden hier der Atem zu stocken scheint. Die Welt bleibt eben nicht stehen, so wie wir Menschen oft den Eindruck haben nach einem Schicksalsschlag.

Ich sehe nur noch Autos, da wo zuvor nichts als Natur aufzufinden war. Da, wo ich zuvor allein stand und die Robben erblickte, steht eine Schar von etwa 20 Zuschauern. Die Spurensicherung ist am Werk. Ich mag nicht hinter das Absperrband gehen und möchte auch nichts dazu sagen. Aber es wird mir später nicht erspart bleiben, da ich allein hier war vor dem Unglück. Und einen kurzen Moment meine ich, ich muss mich übergeben. Unter mir könnte der Boden sich auftun und ich würde dankbar im Salzhaff versinken. Gemeinsam mit dem ockerfarbenen Steilküstensand.

 

Mein Nagel ist gebrochen, als ich meinen rechten Fuss tiefer vergrabe in Tausende von spitzen kleinen Steinen. Ich versuche, mich an meinen heutigen späten Nachittag zu erinnern und setze Puzzelteile zusammen. Ich habe nach meinem Spaziergang am Haff durch den Schock vergessen, was geschah.

Ich zünde mir eine Zigarette an und trinke einen Schluck von dem Kräuterlikör, den ich zum aufwärmen auf meine Wanderungen stehts bei mir trage. Ich versuche, meine Gedanken und den Tag zurück zu holen. Die Kulisse mit der Spurensuche, den Polizisten und den Sensationslustigen um mich herum wird kleiner, leiser und verschwindet fast vor meinen Augen.  In Gedanken stehe ich nun vor der Rezeptionistin, die mir immerzu in den Kopf kommt und mir Unbehagen vermittelt.

Guten Tag, sagt Sie zu mir. Und lächelt mich auf eine erleichternde Art an, als sei ich so was von willkommen, weil immer mehr Gäste ausbleiben aufgrund der vorausgesagten Regenfälle und Stürme. Zunächst einmal melde ich mich an der Rezeption an und werde mir vornehmen, rasch auf die Terrasse der Beachbar zu gehen. Ich muss etwas essen und meine Unterlagen für den Fotoauftrag vorbereiten und ich sollte heute noch die Robbenfamilie beobachten, bevor mich das Wetter die nächsten Tage davon abhält. Den Himmel habe ich unter strenger Beobachtung, denn das Gewitter soll heute am frühen Abend mit Sturm auf uns zu kommen. Ich frage die Rezeptionistin nach einer Wanderroute zu den Robben.

Man darf über die Kuhweide hinweg, versichert mir die Rezeptionistin. Sie war kurz vor ihrer Mittagspause und hatte es eilig. Nach den Einweisung und den Tipps für meine Wanderung ging ich nochmals zurück. Da war das kleine heimelige Empfangshäuschen bereits verschlossen, das Licht innen brannte noch, aber Niemand war zu erspähen. Ich lukte durch die Scheiben. Das Lädchen und die Theke waren aufgeräumt. Nur die Unterlagen an der Rezeption lagen wild durcheinander auf dem Schreibpult verteilt. Ein kleines Leselicht brannte noch. Ich konnte nichts weiter erkennen und brach auf. Es war schon 13 Uhr durch. Ich werde sie später fragen, wo ich etwas zu Abend essen kann.

 

Meine Einweisung auf den Campingplatz fand zügig statt. Sozusagen in Windeseile. Das ganze Gegenteil von dem, was mich dann erwartet. Ein einsamer Campingplatz, abgelegen am Ende einer Halbinsel. Ich finde einen Stellplatz am Waldrand und mit Blick auf das Haff. Ich baue mein Vordach auf, es schützt  mich ein wenig. Noch ist es trocken und ich gehe einmal um das Auto herum, um alles abzuschliessen. Ich rutsche aus auf dem feuchten Gras und verletze meine linke Wade. Ein Holzspiess hat sich aus dem Boden heraus gebohrt von einem alten abgebrochenen Baumstumpf. Und nun habe ich mir fast meine Hautoberfläche daran aufgerissen. Ich setze mich am besten gleich auf den Rasen an den Boden und zünde mir eine Zigarette an. Das Auto dient als meine Rückenlehne. Ich blicke über die vor mir liegende Rasenfläche, die im Hochsommer sicher viele Gäste beherbergt. Meine Augen wandern mit dem leisen Wind auf das Haff. Von Weitem sehe ich kleine Wellen. Der Wind bläst sanft.

Ich entscheide mich, da ich grossen Hunger habe, auf einen Burger und ein Bier in die Beachbar zu gehen, die zum Haff Camping gehört.

Ein wunderbarer Platz erwartet mich hier. Ich mache einige Fotoaufnahmen. Dieser Himmel wirkt als einzigartiger Filter. Ich lege den Fokus auf die bunten Liegestühle, dessen Stoffe im Wind hin und her wehen. Ein Sonnenschirm im karibischen Stil lässt seine kleinen Fransen wild tanzen. Ich trete ein Stück rückwärts, völlig vertieft in meine Bildmotive und bemerke etwas Hartes unter meinem Fuss. Ein kurzes Räuspern hinter meinem Rücken lässt mich umdrehen. Ich blicke einen 1,90 Meter grossen Mann an und antwortete schnell mit „Pardon. Das war keine Absicht.“ Er lächelte, etwas verlegen sogar und stapfte durch den rutschigen Sand an mir vorbei  mit am Rücken verschränkten Armen zum Ufer.

Nach einem sehr guten Essen und ein paar netten Smalltalks mit der Barkeeperin und zwei Gästen, vertrete ich mir am Ufer des Campingplatzes die Beine. Ich finde diesen wunderschönen Platz, an dem ich mich ungestört setze und meinen Kaffe koche.

Inzwischen sind die Nachmittagsstunden bald vergangen und das Wetter ist etwas freundlicher.  Jetzt begebe ich mich endlich auf die Wanderung. Eine Route über die Kuhweide. Nach der Weide folgt ein steiniger, lehmiger Weg, der eine vielfältige Flora und Fauna bereit hält und ich von dort Wasservögel und die Robbenfamilie in völliger Stille und Abgeschiedenheit beobachten kann. So hat es mir die Rezeptionistin versprochen. Ich gehe mit dem schmerzenden rechten Bein entlang durch meterhohes Schilfgras. Der Weg ist teilweise etwas versteckt. Ich halte Ausschau auf das stille Salzhaff nach der mir versprochenen Robbenfamilie, die hier eingezogen ist in das Gebiet. Jeder spricht von den Robben, zahlreiche Besucher haben die vergangenen Wochen hierher Ihre Wanderroute ausgedehnt. Der Nachmittag ist jedoch ruhig, die Wasseroberfläche ist ruhig, eine leichte Brise weht über ihr hinweg und verursacht minimale Wellen. Ich höre nichts als das Heulen von Möwen.

Bevor die Steilküste beginnt, öffne ich den Zaun der Kuhweide. Ich gehe langsam an mindestens 20 Kühen vorbei. Sie starren mich an und drehen unbeeindruckt den Kopf weg. Ich scheine nicht interessant zu sein. Ich bin froh, denn so allein an den grossen Weidekühen vorbei zu laufen, flösst mir Respekt ein.

Ich gehe den Weg entlang des Ufers und halte Ausschau nach der Robbenfamilie, die sich in der Nähe blicken lässt zu bestimmten Tageszeiten. Gäste mit Kindern auf dem Campingplatz haben mir über ihre Beobachtungen begeistert berichtet. Ich bin schon eine ganze Weile auf meinem Weg allein mit dem Gesang von Wasservögeln. Das Heulen der Möwen übertönt das im Wind rauschende Gras.
Sie ziehen ihre Bahnen und kreisen um schmackhaften Fisch.
Ein Sonne Wolken Mix lässt ein besonderes Licht auf mich scheinen. Die sich abwechselnde Dynamik zwischen silber glitzernden Wellen und bedrohlich wirkendem, graublauen Himmel macht mir Unbehagen. Inzwischen tropft wieder einmal der sanfte Regen auf mich nieder, als würde er mich begleiten wollen. Ich blicke häufig hinter mich, weil ich das Gefühl habe, nicht so einsam zu sein, als ich meine.

Ich beobachte das Ufer ganz genau und mache Aufnahmen für das Naturschutz Labor. Sand, Schlick und Schlamm, Algen verschwimmen miteinander. Es stinkt teilweise faul. Seegras tanzt im Wind und biegt sich in alle Richtungen.

Das flache und ruhige Gewässer hat auf mich eine beruhigende Wirkung. Ich höre keine Menschenstimmen, Automotoren oder Flugzeuge. Es ist eine ungewöhnliche Stimmung, es ist still, nicht einfach nur ruhig. Ich blicke zum Horizont, wo ich gerade noch im Dunst erkennen kann, dass Inseln vorgelagert sind. Auf der Karte schaue ich mir das Gebiet an und bekomme Sehnsucht nach Schweden.

Und dann lenke ich meinen Blick in die Richtung meines Weges. Endlich, die Robbenfamilie liegt am Ufer des Haffs, genau am Wanderweg.  Ich zücke meine Kamera und pirsche mich langsam und in gewohnt gebeugter Körperhaltung zu den Tieren. Es scheint, als ruhen sie. Keins der Tiere bewegt sich. Sie scheinen mich nicht zu bemerken. Ich bin fasziniert von der spätnachmittäglichen Lichtstimmung und freue mich auf meine Bildmotive für das Naturschutzzentrum.

Ein Schrei, ein Knall, ich verspüre panische Angst in mir, mein Herz puckert wie wild von Null auf Hundert. Dann ein ein dumpfer stechender Schmerz auf meinem Kopf und ich verliere das Licht, den Blick und mein Gedächtnis. Etwas lief wie ein Film vor mir ab und ich sinke zu Boden.

Als ich aufwache, versinkt bereits die Sonne. Ich vernehme dumpfe Stimmen und bemerke, dass nicht nur ein Mensch, sondern viele über mir stehe und einer neben mir hockt un dmich anspricht. Lansagm und immer lauter höre ich, wie man mich fragt, ob ich etwas hören oder sehen kann, wie es mir geht. Ich schüttle nur meinem Kopf und lasse meinen extrem geschwächten Körper wieder in den kalten und nassen ockerfarbenden Sand sinken. Ich spüre die spitzen kleinen Steinchen sich in meinen Rücken bohren, als wollten sie mir weiteren schmerz hinzufügen. Ein Schmerz der trügerischen Natur. Meine verletzte linke Wade von heute Mittag erinnert mich an etwas. Gedanken und Bilder schiessen plötzlich durch meine erschüttertes Gehirn. Die Gäste mit den Kindern vom Campingplatz, die Kellnerin der Beachbar erscheinen vor meinen Augen. Der 1,90 Meter Mann. Ja, der, er sieh tmich an und lächelt mir mit Hohn in mein Gesicht. Er hat eine Maske auf.

Ich erinnere mich jetzt auch an den Mann. Als ich ihm auf den Fuss trat. Das Leselicht über den wild verstreuten Unterlagen im verschlossenen Empfangshäuschen, die verschwundene Rezeptionistin, die ich noch etwas fragen wollte, die Robbenfamilie und das Paar, was ich in der Beachbar gesprochen habe. Ich hebe meinen rechten Arm. Jemand muss mich aufrichten. Ich muss erzählen, ich muss los werden, was ich weiss.

Was ist auf der Wanderroute geschehen? Was ist mit der Robbenfamilie und wo ist die Kamera mit den Fotoaufnahmen verblieben? Wer hat die Berichterstatterin am Salzhaff überfallen und auf den Kopf geschlagen? War das Paar in der Beachbar neugierig und hellhörig, als sie sich austauschten über die besondere Robbenfamilie? Oder wollte Jemand der Mitarbeiterin vom Naturtzentrum Unrecht antun aus bestimmten Motiven? Wohin ist der Mann, dem sie aus Versehen auf den Fuss trat? Seien Sie gespannt, wie es weiter geht.

Bald erscheint Teil 2.

Potsdam – Besuch auf der königlichen Sommerresidenz

Potsdam – Besuch auf der königlichen Sommerresidenz

Das Schloss Babelsberg besuchte ich schon einmal nachdem es neu restauriert worden ist. Schon da begeisterte ich mich für das beeindruckend schöne Schloss aus gelbem Backstein. Ich nehme sie mit auf meine Fotoreise aus 2021. An einem leicht regnerischen Dienstagnachmittag im September entschied ich mich für den Park Babelsberg. Das Schloss war wenig besucht und so konnte ich aus zahlreichen Blickwinkeln und Sichtachsen einige schöne Fotomotive machen.

Ich treffe auf dem Weg zum Schloss zwei Parkbesucher, die sich fotografieren lassen möchten. Ich sähe so professionell aus mit meiner Kamera, meinten Sie und fragten mich, ob ich hier bin für einen Auftrag. Ich hätte mich sicherlich sehr gefreut über ein Portraitshooting. Aber ich anworte, ich bin heute frei und Spaziergänger in der alten Heimat, aber sonst Fotografin aus der Schweiz. Einer von Ihnen berichtet, er habe einst in Amerika gelebt als Kind und weiss, wie Heimweh ist. Sie seien Freunde, die sich hier in Potsdam regelmässig treffen um sich auszutauschen. Ich mache ein Portrait von Ihnen. Wir wünschen uns einen guten Weg und gehen in entgegen gesetzte Richtungen.

Wundervolles Panorama

Das Dampfmaschinenhaus, an dem ich eben noch die zwei Parkbesucher getroffen habe, steht perfekt in der Sichtachse, dass ich mich einfach mittig stelle und das schöne Panorama betrachten kann. Dieses wunderschöne rote Gewölbe über mir in diesem Pavillon. Diese schönen gelben sandfarbenen Bögen im Gotikstil…Jetzt würde ich gern hier eine laue Sommernacht verbringen, wie herrlich muss das sein. Oder ein Gemälde zeichnen mit eben diesen bunten schönen Farben des Schlosses und all den Blumen, die hier immer noch im September so schön blühen.

Die Parkanlage in Babelsberg ist sehr weitläufig und ich bin das vor Jahren auch gern regelmässig abgelaufen. Heute flaniere ich nur am Schloss entlang und fühle mich bereits jetzt schon wie in einem Märchen. Herrlich ist es hier. Die vielen kleinen Bäume, die um und am Schloss stehen und es reichlich verzieren. Sie lassen das Bild einmalig liebevoll erscheinen. Ein grosser goldiger Blumenkorb schmückt den seitlichen Hof. Passend dazu, man blickt auf die Havel und die Glienicker Brücke, steht ein halbhohes verziertes Mauerwerk als Zaun. Dieses filigran wirkende Muster der Mauer reiht sich in die farbige Pracht und die Formen ein. Die Beete sind passend angelegt und die Pflastersteine geben den letzten Schliff.

Seit 2016 erstrahlen die Fassade des Schlosses und die Terrassenanlagen nach umfänglicher Sanierung wieder in altem Glanz. Die fünf das Schloss umgebenden Terrassen sollen – nach dem Bekunden des Gartenarchitekten Hermann Fürst von Pückler-Muskau – wie „Schlossräume unter freiem Himmel“ wirken. Erstmals seit gut 100 Jahren sind auch die Wasserspiele rund um das Schloss von April bis Oktober wieder erlebbar.

 

Internet 3.12.21 https://www.spsg.de/schloesser-gaerten/objekt/schloss-babelsberg/

Das Schloss

Schloss Babelsberg wurde im neugotischen Stil erbaut, wobei vor allem englische Vorbilder, der sogenannte Tudor-Stil, großen Einfluss hatten. Nach dem Tode Schinkels wurde das Schloss von Johann Heinrich Strack und Ludwig Persius erweitert. Die Verbindung zwischen dem ursprünglichen Bau mit den Privatgemächern von Königin Auguste und Prinz Wilhelm und den Anbauten mit dem hallenartigen Speisesaal und den Zimmern ihrer Kinder bildet ein zweistöckiger, achteckiger Tanzsaal mit einem Sternenhimmel. Im Zuge der Umbauarbeiten bekam das ursprünglich eher in klaren Formen gehaltene Schloss seine verspielten Details wie Zinnen, Erker und Spitzbögen dazu. Auch die Innenausstattung der Räume ist im neugotischen Stil gehalten. Teilweise ist sie noch im Original erhalten.

 

Internet 3. 12. 2021 http://www.potsdam-park-sanssouci.de/schloss-babelsberg.html

Zauber der Gärten

Es eröffnet sich mir ein Traum von einem Garten im Innenbereich der Schlossanlage. Sozusagen umarmt das Schloss dieses Stück Gartenanlage. Inmitten dessen sprudelt munter ein Springbrunnen. Ebenso reich verziert wie die Blumenbeete. Der Regenguss von heute Morgen macht aus allen Pflanzen eine satte Farbenpracht.

Eindrückliche zeigt sich das Schloss Babelsberg mir. Es erinnert mich an Harry Potters Geschichte. Die langen Geländer lenken meinen Blick Richtung Schloss. Ich habe es deshalb aus dieser Perspektive fotografiert. Bodenlange Fenster laden ein. Ich würde gern einkehren. Ich schaue durch das Fensterglas. Roter Wein rankt links von mir entlang der Mauern. Wunderschöner gelber Backstein. Wirklich eine Kulisse!

Ich flaniere weiter und laufe einmal um das Schloss herum. Auch hier entdecke ich noch einige Schönheiten für attraktive Fotomotive. Es regnet etwas und manchmal kommt auch die Sonne hervor. Das gibt ein besonders schönes Licht für meine Fotoaufnahmen.

Auf der Rückseite des Schlosses Babelsberg wurde oberhalb der sogenannten Voltaire-Terrasse die Replik eines Denkmals aufgestellt, das an die im Badischen Aufstand 1848 gefallenen preußischen Soldaten erinnert.

Nach dem geschichtlichem Ausflug geniesse ich noch das Plätschern des im gotischen Stils gestalteten Brunnens, der sich an einem imposanten Treppenaufgang fast versteckt. Der zarte Regen lässt nach. Die wunderschönen sandfarbenen gelblichen Figuren, ebenso das Schloss, geben ein wundervolles und kontrastreiches Bild mit den sattgrünen Bäumchen, die in Reih und Glied in der kleinen Allee stehen. Nun steige ich die Treppen wieder abwärts und somit neigt sich mein märchenhafter Rundgang für heute dem Ende.

Mit diesem märchenhaften Motiv verabschiede ich mich. Ich wünsche Ihnen eine gute Reise oder einen mindestens genaus so schönen Kurzausflug das nächste Mal. Schön, dass sie an meinem Erlebnis teilgenommen haben.

Ihre Anja Poeschke von Stil & Foto

Toskana – Eine Reise zu den Gärten von Lucca

Toskana – Eine Reise zu den Gärten von Lucca

Sind Sie auch ein Fan der Toskana? Lieben Sie die wundervolle Landschaft? Erinnert Sie das Land und das Flair an alte Filme, verwunschene Gärten, die wachgeküsst werden wollen, die alten Villen von früheren Kaufleuten um und in Lucca? Dann sind Sie hier richtig. Ich freue mich auf Sie. Nehmen Sie Platz und lesen Sie meine Beiträge aus meiner Reise in die Toskana, Tipps und Informationen und nicht zuletzt, erfreuen Sie sich hoffentlich an meinen Fotomotiven…

Toskana: Für mich ein Sehnsuchtsort, den ich nicht das erste Mal besuche. Damals habe ich noch mit der alten Kamera, meine langjährige Begleitung, die Nikon D5000 meine Aufnahmen gemacht. Und einige Motive lassen sich natürlich auch heute noch zeigen.

(Werbung unbeauftragt/ unbezahlt. Persönlicher Besuch)

LUCCA

Der Oktober 2017 lud uns zum Baden im Meer ein. An einem regnerischen Morgen brachen wir aber auch mal auf, um den Städten um uns herum einen Besuch abzustatten. Heute ist Lucca an der Reihe. Ich parkte das Auto in eine recht enge Lücke ab. Ein anderer Fahrer hinter mir parkte ebenfalls ein und erwischte etwas unser Auto. Er stieg aus, erkundigte sich und entschuldigte sich kurzt. Dann verschwand er. Es war einfach nicht anders möglich, sonst hätten beide Autos kaum Platz in der Reihe. Es war alles heile geblieben. Somit lies auch ich mich von der italienischen Ruhe anstecken.

Lucca ist erreichbar durch eine Stadtmauer, die die Altstadt umgibt. Und wir liefen Treppen hinauf, durch Gänge und gelangten oben auf eine Baumallee, die rundherum führte um die Stadt und einen wunderbaren Blick ermöglichte über die Gassen und Dächer. Kastanienbäume liessen schon ihre Blätter fallen, ein Sonne Wolken Mix machte aus dem Besuch dieser Stadt einen heimeligen Herbsttag, bwohl wir noch gestern im Meer baden waren.

Die Stadtmauer von Lucca

wurde zwischen der Mitte des 16. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut und ist heute das besterhaltene Beispiel für eine fortificazione alla moderna, eine neuzeitliche Befestigungsanlage, in Europa. Gleichzeitig umgibt sie das Stadtzentrum wie eine grüne Oase, in der die Einwohner und Besucher spazierengehen, Fahrrad fahren oder joggen können. Ein wundervoller Ort für Familien, aber auch für Verliebte, mit einem schönen Blick über Lucca.

(aus visittuscany.com, Internet, 18.September 2021)

Der Mauerring setzt sich aus zwölf Kurtinen zusammen, die elf Bastionen verbinden: ein insgesamt 4,2 Kilometer langer Schutzwall, der an der Basis 30 Meter breit ist und 124 Artilleriegeschütze beherbergte.
Die Verteidigungsanlage wurde durch einen 35 Meter breiten Graben, zwölf aus Erde aufgeschütteten Demilunen mit gemauertem Basement (von denen heute nur noch zwei erhalten sind, zwischen der Piattaforma di San Frediano und dem Baluardo di San Donato) und einem langen, durchgehenden Erdwall verstärkt, außerdem wurden in einem Umkreis von einer halben Meile alle Pflanzen entfernt, damit der Feind kein Holz für seine Artillerie vorfand.
Aber die einzige Gefahr, der die Stadtmauer standhalten musste, war das Hochwasser des Serchio, der 1812 drohte, die Stadt zu überschwemmen. Man schloss alle Stadttore und dichtete sie ab, und Lucca blieb verschont.
1818 beauftragte Herzogin Maria Luisa den Architekten Lorenzo Nottolini damit, auf einem Teil der Stadtmauer einen Park anzulegen, und 1820 wurde der Botanische Garten eingerichtet. Die Umwandlung des alten Verteidigungswalls in eine Grünfläche und Promenade für die Bürger setzte sich 1840 fort, als auf dem Baluardo Santa Maria das Caffè delle Mura erbaut wurde.

Die Altstadt

Ich stelle Ihnen zunächst gern etwas aus der Stadt von Lucca vor. Die Stadt zeigte sich mit eben diesen wundervollen ersten Eindrücken, hoch oben von der Allee aus. Und später fanden wir uns in den Gassen der Altstadt wieder, suchten uns die ersten Eiscafes und Schuhgeschäfte.. Und…Ja also ich hätte kaufen können, was das Herz begehrt. An geschmackvoller Mode mangelt es hier nicht, an gut angezogenen Menschen auch nicht.

Die Chiesa Di San Frediano.

Eine der ältesten Kirchen in Lucca.

Sie beheimatet unter anderem den gläsernen Sarkophag der Santa Zita, der bis heute hochverehrten Schutzpatronin der Stadt.

Eingerahmt von der toskanischen Küste und der Gebirgslandschaft Garfagnana ist Lucca eine Stadt voller Romantik und Widersprüche. Das pulsierende Altstadtherz, die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten und die Ausflugsziele in die Natur bieten jede Menge Abwechslung für Kunstinteressierte, Shoppingverliebte und Naturliebhaber. Zudem gibt es in Lucca eines der besten Olivenöle, das Italien zu bieten hat. Schon früh erkannten die Siedler die außergewöhnliche Lage zwischen Bergen und Meer, die Lucca noch heute zu einem beliebten Ausflugsziel macht. Jahrhunderte der wechselnden Herrschaft haben ihre historischen Spuren hinterlassen und machen das kleine Städtchen zu einem wertvollen Juwel der italienischen Küste. Um sich einen Überblick über den mittelalterlichen Stadtkern zu verschaffen, bietet sich ein Spaziergang auf der Stadtmauer an, die das Zentrum umrahmt.

(aus Italien.de, Internet, 18.09.2021)

Palazzo Di Pfanner

Und schon bald entdecke ich ihn. Den berühmten Palazzo Di Pfanner. der Anblick bestätigte meine Vorstellungen aus den Büchern von zu Hause über die italienischen Gärten und die Gärten der Welt . Ein wundervoller kleiner Park tut sich uns auf. Unsere Blicke schweifen über die Dächer, die sich von hier oben stolz zeigen. Ich freue mich auf diese Oase und wir müssen ohne lang zu suchen, einfach nur der Himmelsrichtung folgen, die Stadtmauer ermöglicht den Überblick. Schon sind wir in den Gassen von Lucca verschwunden. Ich allen vorran, um meine Motive schnellstens zu finden. Es sind wenige Menschen unterwegs an diesem Tag, somit sind wir allein im Garten vom Palazzo Di Pfanner.

Der Garten

Schon am Eingang wird der Besucher so lieblich empfangen.

Die Gartenanlage des Palazzo Pfanners liegt zwischen dem Gebäude und der Stadtmauer. Schön gepflegter Rasen, Zierhecken, Zitronenbäume in Terrakotta-Kübeln, prächtige Bäume und Statuen aus dem 18. Jahrhundert, die griechische Gottheiten und die Vier Jahreszeiten darstellen, füllen die Kulisse dieses Gartens. Ein gelungener Barockgarten im Herzen der mittelalterlichen Stadt. Der oktogonale Brunnen im Kreuzpunkt der zentralen Wege und die elegante Orangerie sind weitere Blickfänge dieser Anlage. 1996 war der Palazzo Pfanner Drehort des Films Portrait of a Lady mit Nicole Kidman und John Malkovich.

Szenen des berühmten italienischen Films Il Marchese del Grillo (1981) des Regisseurs Monicelli wurden auf der Außentreppe gedreht. 

(aus Tourismo.Lucca.it, Internet, 18.09.2021)

Zitrusfrüchte, knackig frisch und perlenbedeckt vom Regenguss…Erfrischen das Herz des Besuchers und machen den Garten perfekt. Eine Oase…

Amphitrite (altgriechisch Ἀμφιτρίτη Amphitrítē) oder Aphrodite Pelagia ist eine Okeanide oder Nereide der griechischen Mythologie. Sie gilt darin als Beherrscherin der Meere und war für ihre Schönheit bekannt.

Das prächtige Herrenhaus und die barocken Gärten im italienischen Stil wurden für eine wohlhabende Kaufmannsfamilie entworfen. Zu den Highlights im Innern zählen Bahnen aus Luccheser-Seide aus dem 17. Jahrhundert in den Schlafzimmern und die Brauanlage in den Kellerräumen – der Palast wurde bis 1929 als Bierbrauerei genutzt. Die um 1700 vermutlich von Filippo Juvarra angelegten Gärten, weisen Merkmale wie einen römischen Sarkophag und Statuen der Vier Jahreszeiten auf. Der ornamentale Pool, das Zitronenhaus und der Magnolien- und Rosengarten bilden eine reizvolle Kulisse für die Villa. Wenn die Zeit drängt, können Sie einen Blick auf den schönen Garten und die Außentreppe erhaschen, indem Sie auf die Stadtmauern hinter der Kirche von San Frediano steigen und ein kurzes Stück nach links gehen. Es ist nicht verwunderlich, dass die Gärten in mehreren Filmen zu sehen sind, unter anderem in Portrait of a Lady, das auf dem gleichnamigen Roman von Henry James basiert. Wenn Sie im Sommer dort sind, empfiehlt es sich ein Kammermusikkonzert in den Gärten zu besuchen.

(aus to-toskana.de, Internet 18.09.21)

Abends im Garten

„Gegen Abend fuhren wir in die Giustischen – Gärten, wo ich zuerst die Ehre hatte, unter Pinien (Zypressen) umher zu wandeln, und diesen edlen, melancholischen Baum in die blaue Luft steigen zu sehen. Der Garten geht hoch an einem Felsen hinauf, so dass gleichsam ein Garten über dem anderen stehet, bis sich oben die weiteste schönste Aussicht öffnet. Ganz Verona siehet man sich zu Füssen liegen, zur Linken die schöne Ebene, die bis Venedig hingeht, zur Rechten in der Ferne die blauen Gebirge, die unter einem Himmel, wie ihr ihn nie sehet, daliegen. Vor sich hin siehet man die Türme von Mantua, die Berge von Parma -u. in dieser Aussicht ging die schöne Sonne unter, u. der holde Mond stand da.“

Johann Gottfried Herder, am 5. September 1788 an seine Frau Karoline

 

(Renate Hücking, Unterwegs zu den Gärten der Welt, Insel Verlag, 1028, Seite 21)

Auf Wiedersehen in Lucca

Abschliessend finden wir uns natürlich als Feinschmecker noch in einem der wunderschönen charmanten Restaurants ein und geniessen als Dessert an einer romantischen Ecke eine italienische Eiskreation. Während ich meine Fotomotive betrachte und glücklich bin über diese Reise.

In Italien wachsen viele Pomeronen und Zitranzen.

Johann Georg August Galletti

(1750 – 1828), dt. Historiker, Geograph und Gymnasialprofessor (»der zerstreute Professor aus Gotha«), seine Kathederblüten wurden von seinen Schülern gesammelt und als »Gallettiana« veröffentlicht