Lugano – Reizvoller Ausblick mit wundervollen Einblicken
Wie die Kapelle delle Fraccie bei contra entstand
Land: Schweiz
Kategorie: Sage
Von der berühmten Kapelle, welche in reizvoller Lage oberhalb Tenero unweit von Locarno sich befindet, wird folgende Sage erzählt:
Ein armer Tessiner aus Contra oder Lavertezzo im Verzascatal war nach Rom ausgewandert, hatte sich dort durch Fleiss und Sparsamkeit ein schönes Stück Geld verdient und wollte nun wieder in sein stilles Heimatdorf zurückkehren. Wohlverstanden, solche Auswanderer machten damals den ganzen weiten Weg von Rom bis zum Heimatdorf zu Fuss.
Als er etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, wurde er von Räubern überfallen und ausgeplündert und musste froh sein, mit dem Leben davonzukommen. Seine sauer verdienten Ersparnisse, die Frucht vieler Jahre mühsamer Arbeit, waren verloren, und es blieb dem armen Manne nichts anderes übrig, als wieder nach Rom zurückzukehren und von neuem sein Glück zu versuchen. Also wandte er seine Schritte wieder gegen Rom. Wie er so in Gedanken versunken die Strasse weiterzieht, bemerkt er unterwegs zwei Männer, die in einem Loch, das sie bei einer Mauer gegraben hatten, einige Dinge verstecken. Also wartet er behutsam hinter einem Baum, bis jene zwei Unbekannten sich entfernt haben und nähert sich dann ganz vorsichtig, um nachzusehen, was sie dort verborgen hätten.
Auf seiner Wanderung kamen ihm aber oft Bedenken, ob er eigentlich jenes ganze Geld für sich behalten dürfe. Und um sein Gewissen zu beruhigen, geht er zu einem Pfarrer, um sich bei ihm Rat zu holen. Dieser erklärt ihm, dass er angesichts der Lebensgefahr, welche er ausgestanden habe, sehr wohl das gefundene Geld behalten dürfe. Immerhin aber würde er ihm empfehlen, der ersten Kirche, welche er auf seiner Weiterreise antreffe, eine schöne Spende als Dankesopfer zu machen.
Zufrieden und glücklich über diesen Bescheid zog er weiter, seiner geliebten Heimat zu. So oft er aber von weitem einem Kirchturm erblickte, so schloss er halb seine Augen, um die Kirche nicht sehen zu müssen.
Auf diese Weise gelangte er über den Langensee bis nach Locarno und weiter zur Brücke von Tenero, von wo er die Landstrasse verliess und in den schmalen Fussweg einbog, der zu seinem Heimatort Contra führte. Und kaum war er an dem Ort, der «Fraccie» genannt wurde, angekommen, so beschloss er, dort eine Kapelle errichten zu lassen, die diesen Namen bekam, und zwar an der Stelle, wo sich vor alter Zeit schon ein Kirchlein befunden hatte zu Ehren der Maria, die als Wunder wirkend daselbst verehrt wurde.
Auf diese Weise konnte er durch den Bau einer Kapelle in der Heimat seinen Dank für das gefundene Glück bezeugen.
Am Kaminfeuer der Tessiner
Walter Keller
Hans Feuz Verlag Bern
(Internet 10. Juli 2024, https://www.maerchenstiftung.ch/de/maerchen_aus_aller_welt/schweizer_maerchen_zum_lesen_und_vorlesen/maerchensuche/1759/wie-die-kapelle-delle-fraccie-bei-contra-entstand)
Lugano
Man kommt oberhalb Luganersee auf dem SBB Bahnhof an und kann von hier aus schon den ersten Ausblick erleben. Und ja, es gehen viele Stufen hinab in den Stadtkern. Es fährt jedoch eine Drahtseilbahn. Die kann man nehmen, wenn man der Treppenstufen aufwärts müde ist.
(Nähere Informationen hier https://www.ticino.ch/de/commons/details/Drahtseilbahn-Lugano-Bahnhof-SBB/92040.html#features)
Tja so ist das mit den Sagen, Geschichten und Märchen. Und wie ich bereits in meinem vorherigen Beitrag über meine Reise ins Maggiatal geschrieben habe, bin ich auch hier dem mediterranen Flair, dem Zauber des Tessin erlegen. Die Reise geht weiter.
Die Reise geht nach Lugano.
Ich steige in den Zug und fahre von Tenero mit dem Ticino Ticket nach Lugano.
Eine angenehme Fahrt erwartet mich und ich geniesse es, im Zug zu sein und nicht am Lenkrad.
Ankunft.
Ich steige aus dem Zug und schon ein paar wenige Schritte vom Bahnhof entfernt bietet sich mir ein erster eindrücklicher Weitblick.
Absolut zu empfeheln, von hier oben direkt die sommerliche Luft zu schnuppern und den ersten Ausblick über den Luganer See zu geniessen. Ich habe zwar keine Wanderschuhe an, aber mit Sandaletten passe ich wenigstens in die hübsche Stadt mit ihrem italienischen Flair. Und es sind mal wieder hohe Temperaturen, dass jedes Kleidungsstück ein Zuviel bedeutet.
Mein Fotorucksack allerdings ist stets dabei und mir nie zu schwer. Meine Kamera ist das erste Mal heute auf Hochtouren bei dem Ausblick.
Und schon erreiche ich die Kathedrale von Lugano über Lugano.
Es ist August 2022.
Diese ursprünglich romanische Kirche ist von vielen Epochen geprägt, so heisst es
Die Laurentius-Kirche wurde 818 als Pfarrkirche erbaut. 1078 wurde sie Kollegiatstift. Seit 1884 war San Lorenzo Sitz der Apostolischen Administratur für das Tessin, aus der 1971 das Bistum Lugano entstand.
(https://www.kath.ch/newsd/kathedrale-von-lugano-wird-nach-sieben-jahren-wieder-geoeffnet/)
Zwar schön, dass die Kathedrale von Lugano eine Wiedereröffnung nach 7-jähriger Bauphase im Jahr 2017 erleben dürfte, doch ich hebe mir den Besuch des Inneren für den Rückweg auf. Ich möchte meine Energie sparen für das, was mich da unten in der schönen Stadt erwartet. Und ein Walk am Ufer des Sees, der wird lang. Das weiss ich. Und es wird wie immer sein: ich schaue mir die schönsten Fleckchen an und laufe dazu schon mal viele Stufen und Wege hoch und runter und wieder hoch. Und dann tun die Füsse schon mal weh. Und manchmal bleibe ich ewig an einem Foto Hotspot stehen, weil ich wunderschöne Ausblicke einfach genießen möchte. Und dann ist die Zeit unbemerkt vorran geschritten. Der Moment ist eben immer beeindruckend, wenn ich an schöne Orte komme und schliesslich suche ich als Fotografin ja auch nach ihnen. Ich muss dann einfach inne halten. Das Wetter meint es gut mit mir. Doch ich schwitze sehr bei den Temperaturen. Noch dazu mit dem Equipment auf meinem Rücken. Erst einmal kaufe ich mir ein Wasser und ein Gipfeli ist mein zweites Frühstück.
Man kann auf jeden Fall hier und da entspannen und verweilen an hübschen Plätzen. Lugano ist ein echter Tipp. Und meinen Espresso werde ich sicher am Ufer des Sees einnehmen.
Auf gehts!
Gestärkt laufe ich zunächst ab der Kathedrale eine Hauptgasse herunter. Auf Altstadtpflaster verziehrte Wege geht es recht bergab. Das muss ich später am Abend wieder rauf zum Bahnhof. Es fährt eine Bahn. Die kann man nehmen, wenn man der Treppenstufen aufwärts müde ist.
Gestärkt laufe ich zunächst ab der Kathedrale eine Hauptgasse herunter. Oh je, Kopfstein und es geht recht bergab. Das muss ich später am Abend wieder rauf zum Bahnhof.
Auf geht`s !
Ich gehe durch lebhafte Gassen, zahlreiche Besucher halten sich hier auf und erledigen ihre Einkäufe auf Märkte. Viele kleine und grosse Läden folgen einem nach dem anderen. Blumen, Gemüsemärkte, Salamies hängen an Haken zahlreich herunter, Cafés, edle Kleider sind in Schaufenstern schön drapiert. Ich nehme das emsige Treiben auf und mache hier und da einige Bildaufnahmen für schöne Eindrücke. Unterwegs erfrische ich mich gleich mal an einem Brunnen.
Und nun gehts schon weiter!
Quartiere Maghetti
Zufällig entdecke ich auf meinen Wanderrouten Richtung Parco Ciani das Quartiere Maghetti. Eine Art Innenhof in dem sich Läden und Restaurants und Cafes aneinanderreihen, in denen viele Besucher gerade zu Mittag essen. Schön und eine interessante Architektur.
Quartiere Maghetti
Der Ursprung des Quartiers Maghetti geht auf zwei verschiedene Hinterlassenschaften zurück: die von Angiola Maghetti vom 19. März 1828 und die der Eltern vom 3. August 1830.
Zunächst wurde es Legato Maghetti genannt und erst am 28. Dezember 1916 als Stiftung „Orfanotrofio Maghetti“ anerkannt mit dem Ziel, den armen Waisenkindern von Lugano eine Schul- und Berufsbildung angedeihen zu lassen.
Dank der Grosszügigkeit des Domherrn Andrea Primavesi aus Lugano, Direktor des Werks Pia Maghetti, der die Räumlichkeiten und den weitläufigen Hof im Eigentum der Stiftung zur Verfügung stellte, wurde am 6. April 1902 das Oratorium eröffnet, das 1981 wieder zerstört wurde, um Platz für das neue Quartiere Maghetti zu schaffen.
Am 12. Oktober 1984 entstand nach einem Komplettumbau anstelle des „vecchio Maghetti“ (alten Maghetti) ein vollständig erneuertes Zentrum mit Luxusapartments, Geschäften, Boutiquen, Gärten, Bars und Restaurants. Das Quartier wurde dann wieder vom Architekturbüro Mendini aus Mailand Ende der 90er-Jahre umgebaut und durch die letzte Neugestaltung bekam es einen besonderen urbanen und sozialen Anstrich.
(https://www.ticino.ch/de/commons/details/Quartiere-Maghetti/93439.htm)
Parco Ciani
Hach wie herrlich die Luft ist und der sanfte Regen, der nun auf mich niederfällt, macht die Natur wieder frisch grün. Ich habe unbedingt Sehnsucht nach Blumen und weite meine Route aus auf Richtung Park. Ich erspähe ein Hinweisschild. Durch den kurzen Regen habe ich bestes Licht und kann die schönen Blumen und Bäume dort fotografieren.
Entlang der Riva Giocondo Albertolli flaniere ich zum Palazzo dei Congressi Lugano im Parco Ciani.
Hier erwartet mich sanfter Regen, eine Badestelle, zahlreiche Fotokulissen und eine bemerkenswerte Auswahl an Blumen und Bäumen.
Ich bin super gern an solchen Tagen unterwegs, wo nicht zu viele Menschen vor Ort sind und etwas Regen ist dafür nahezu perfekt geeignet. Ausserdem habe ich auch kein hartes Sonnenlicht. Und eigentlich tut der kleine Regenschauer auch gut, nachdem ich dieses Erlebnis auf dem Ausblick über der Santa Maria Degli Angioli hatte.
Ich schlendere durch die hübschen Pfade durch diese grüne Oase von Lugano und habe eine herrliche Aussicht auf den Monte Bré, den Monte San Salvatore und Campione d’Italia – einfach zum genießen.
Gate on Lake Lugano
Hier befindet sich auch das berühmte „Seetor“, der wahrscheinlich am häufigsten auf Instagram gezeigte Ort der Stadt. Es ist ein schmiedeeisernes, von Blumen umgebenes Tor, das direkt am Wasser liegt. Ein Bild von mir für mich wird selbstverständlich auch aufgenommen, von netten Touristen, die ich vorher ebenfalls fotografiere. Ich glaube, hier steht man bestimmt zu stark frequentierten Stosszeiten Schlange, um sich einmal davor fotografieren zu lassen. Es ist eben auch eine traumhafte Kulisse.
Und ich laufe dafür einfach mal entlang des Ufers des Luganer Sees. Da bin ich nämlich inzwischen angekommen.
Ich nehme den Weg zu meiner Rechten und komme an der Standseilbahn Funicolare degli Angioli an. Die Standseilbahn der Engel genannt, war von 1913 bis 1986 ein betriebener Schrägaufzug in Lugano. Ich liebe diese charmanten Aufzüge. Die Moderen am SBB Bahnhof habe ich heute noch nicht getestet und diese hier ist leider stillgelegt. Ich werde mich also der Strecke von 142 Metern hoch begeben und zähle die Treppenstufen. Nein natürlich nicht. Jedoch sind es einige Stufen, die ich überwinde und ich werde mit den Temperaturen kämpfen, die Mittagssonne ist da. Oben angekommen erhalte ich die pure Belohnung mit einem unglaublich attraktiven Blick zum See und über das Kirchendach hinweg. Diese Kirche ist die Santa Maria degli di Angeli. Und ja, als ich später in ihrem Innern meine Zuflucht vor der Hitze suchte, kam ich ins Schwärmen….. Darauf gehe ich später noch ein.
Und was soll ich sagen, dass Sie mir nach empfinden können. Ich beschreibe den Moment und den Ausblick als weit, nach Sommer duftend, still, windig, azurblaues Wasser, strahlend blauer Himmel, geschichtsträchtig, ewig, ein Ort der Sehnsucht. Ja, das kann ich so in etwa beschreiben.
Oben angekommen erhalte ich die pure Belohnung mit einem unglaublich attraktiven Blick zum See und über das Kirchendach hinweg.
….weit, nach Sommer duftend, still, windig, azurblaues Wasser, strahlend blauer Himmel, geschichtsträchtig, ewig, ein Ort der Sehnsucht.
Und nach dem ich einige Videosequenzen und Bildaufnahmen von dem Panorama aufgenommen habe, finde ich mich langsam wieder auf dem Piazza Bernardino Luini ein. Die Stufen abwärts bleibe ich immer mal wieder stehen, weil erstens der Wind da oben etwas angenehm ist und ich immerzu sehnsüchtig den Ausblick geniesse. Nun ist es soweit, ich betrete die Santa Maria degli di Angeli. Und bleibe direkt stehen vor einem Bild, was ich kaum zu beschreiben wage.
Am Südeingang der Stadt, an der Piazza Luini gelegen, gehörte die Kirche Santa Maria degli Angeli zu einem 1490 gegründeten Franziskanerkloster. Von aussen betrachtete eher schlicht, überrascht das Kircheninnere durch ein Schiff mit Spitzbogen, auf der rechten Seite von vier Kapellen flankiert und vom Chor durch eine Zwischenwand getrennt. In der ersten Kapelle, in der Lünette an der linken Wand, ist die Madonna mit Kind und dem heiligen Johannes zu sehen, ein Fresko von Bernardino Luini (1530). Das Bild des heiligen Franziskus in der zweiten Kapelle hat G. A. Petrini 1728 gemalt. Die Fresken der vierten Kapelle, nach dem hier begrabenen Luganeser Anwalt Camuzio benannt, sind von Bernardino Luini und stellen die Anbetung der Könige und die Flucht nach Ägypten dar. Weitere Fresken im Gewölbe sind der Schule des Bramantino zuzuordnen.
Das grosse Gemälde der Kreuzigung, mit den Szenen des Leidens Christi im Hintergrund, sind das letzte Werk von Bernardino Luini (1529-1532). Der gleiche grosse Künstler hat die Bilder der Propheten auf den Trennsäulen und das Abendmahlsbild auf der linken Wand des Kirchenschiffs, das aus dem Refektorium des alten Klosters stammt, gemalt. Er liess sich dazu vom weltberühmten Abendmahlsbild von Leonardo da Vinci inspirieren. Unter den Bögen der Trennwand sind Fresken mit Veduten der Stadt Jerusalem im 14. Jahrhundert angebracht.
(Internet 11. Juli 2024, https://www.ticino.ch/de/commons/details/Kirche-Santa-Maria-degli-Angeli-Lugano/2682.html)
Als ich in Richtung Bahnhof zurück kehre, quasi bin ich auf dem Heimweg, flaniere ich natürlich noch ein wenig um die Kathedrale San Lorenzo. Die, der ich anfangs begegnet bin und ich mir einen Besuch aufgehoben habe.
Die Kirche wurde im Frühmittelalter gegründet, bereits im Jahre 818 zur Pfarrkirche, 1078 zur Stiftskirche ernannt und seit 1078 ist sie Kathedrale. Das Mauerwerk ist auch in der heutigen Konstruktion noch romanisch. Im 13.-14. Jh. erhielt sie die Gewölbedecke und wurde vergrössert. Die Wetterfassade, die in den Jahren 1500/1517 erreichtet wurde, ist eines der Meisterwerke der lombardischen Renaissance. Das Frontispiz, vier Pfeiler tragen das mittlere Kranzgesims in gebrochener Linie und ein Gebälk – Elemente, die auf höchst harmonische Weise angeordnet sind. Die Kappelle Madonna delle Grazie ist reich mit Säulen geschmückt und mit einem Marmoraltar versehen; sie wurde 1494 gegründet und 1774 nach Projekten des Architekten Giambattista Casasopra rekonstruiert.
Im Innern befinden sich die ältesten Fresken sind auf der Wand der gegenüberliegenden Fassade über dem Kreuzgewölbe aus der Epoche der Gotik zu betrachten: Spuren einer Szene des Universalgerichts, ein perspektivischer Mäander, der Kopf eines und ein kleiner Rest der Hölle, schon im 13. Jh. dokumentarisch belegt. Am Eingang zum Chor steht der imposante Hauptaltar aus Marmor; darauf ein Überbau aus Tempelchen mit Putten dekoriert. Er wurde Ende des 17. Jh. nach den Zeichnungen von Andrea Biffi angefertigt. Im letzten Raum des Südschiffes ist das ehemalige achteckige Taufbecken aufgehoben.
(Internet 11. Juli 2024, https://www.ticino.ch/de/commons/details/Kathedrale-San-Lorenzo/2681.html)
Und nun nochmals dieser abschliessende fantastische Ausblick. Ich empfehle die Ankunft mit der SBB. Ab dem Bahnhof bekommen Sie als Erstes ohne Mühen ein wunderbares Panorama geboten. Welch ein Empfang!
Das Innere der Kathedrale ist genauso schön und atemberaubend wie die Kirchen hier im Umland es einfach sind. Prunkvoll, teils ein wunderschönes Licht, was sie auf meinen Bildaufnahmen erkennen können, geschichtsträchtig, eindrücklich…. Und hier müssen Sie sich vorstellen, die Kühle, die Kirchen bieten, wenn es Hochsommer ist und draussen die Hitze Einem zu schaffen macht, ist unbezahlbar. Ich liebe es jedes Mal. Und übrigens macht das Madonna auch total gern. Sie besucht gezielt Kirchen im Innern, weil sie immer so angenehm kühlend sind. Und das wünsche ich Ihnen jetzt auch – eine erfrischende Briese, wo auch immer Sie Ihren Hochsommer verbingen und vielleicht machen Sie ja einen Abstecher nach Lugano.
Ein herrliche Gegend in der ich als Besucher so viele Ausblicke bekomme auf das umliegende Bergpanorama, auf Boote und charmante Cafés, auf Menschen, die sich ein Eis gönnen und anschliessend mit dem Pedalo hinaus fahren. Ich liebe das italienische Flair und die wundervollen Einblicke in die Geschichte des Tessiner Städtchens.
Man schreibt über den italienischsprachigen Kanton, er ähnelt dem der norditalienischen Lombardei.
Ich finde auf jeden Fall, der mediterrane Mix ist in dieser Stadt überall spürbar und wer das mag, ist hier bestens unterhalten. Der Luganersee ist nach der Eiszeit entstanden, als zwei Gletscher zusammentrafen. Immer wieder finde ich die Natur in der Schweiz faszinierend. Und allein schon deshalb werde ich nicht das letzte Mal hier im Tessin gewesen sein.
Das neue Paradies in Sanssouci
…zauberhaften Kleinods, das Stibadium im Botanischen Garten des Parks Sanssouci in Potsdam. Ich befinde mich in der Maulbeerallee. Von dort aus hat man einen direkten Zugang zum Paradiesgärtchen. Ich wurde seit der offiziellen Eröffnung 2009 nie dort hin ausgeführt, somit habe ich im September 2021 den Weg allein dort hin gesucht und werde sehr warmherzig empfangen. Ich kann an diesem späten Nachmittag im Abendrot meine Fotoaufnahmen machen und bin fast allein dort. Es ist eine herrliche Atmosphäre und es entstehen sehr schöne Aufnahmen.
Werbung unbezahlt/unbeauftragt/ persönlicher Besuch
Die römische Antike
Das Stibadium wurde in Form eines Atriums ausgeführt. Das Atrium, in der römischen Antike ein nach innen orientierter Raum mit einer Öffnung im Dach, ist stets Teil einer größeren baulichen Anlage und wurde hier zum Einzelbauwerk mit der Funktion einer Gartenarchitektur. Deshalb bedurfte das Atrium nun aufgrund seiner Außenwirkung einer Fassadengestaltung.
Im Paradiesgarten übernehmen die angrenzenden Pergolen die Aufgabe, den Besucher durch einen umschlossenen Bereich in den im inneren gelegenen Bereich, das Atrium, zu führen. Die beiden Eingänge im Norden und Süden, sowie die portalartige Öffnung nach Osten geben dem Stibadium eine Transparenz, ohne ihm seine Abgeschlossenheit zu nehmen.
Zusammenhalt bekommt die Architektur durch die umlaufenden Triglyphen, die hier im Wechsel mit rechteckigen Öffnungen, in denen ursprünglich weiße, rubinrote, blaue und grüne Glasvasen standen.
Im Inneren sind die Wände mit Landschaftsdarstellungen von Karl Lompeck (1848) geschmückt. Das Bauwerk und der Paradiesgarten wurden bis in das 20. Jahrhundert bestimmungsgemäß als sommerlicher angenehmer Aufenthaltsort genutzt.
Stiftung preussische Schlösser und Gärten, Imternet 13.10.2021, https://www.spsg.de/presse-foto-film/pressearchiv/pressemeldung/?tx_news_pi1%5Bnews%5D=337&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail
Die Wasserkaskade.
Friedrich Wilhelm und sein Architekt versuchten, in Anlehnung an die Beschreibungen Plinius des Jüngeren über seine Landgüter Laurentium und Tuscum im kleinen Maßstab ein antikes Landhaus zu rekonstruieren. Die bauliche Anlage besteht aus Stibadium, Eingangsportal und Wasserkaskade. Für das Stibadium schuf Persius ein Atrium, in der Antike ein nach Innen orientierter offener Raum, der eigentlich immer Teil einer größeren baulichen Anlage war, als Einzelbauwerk. Mit Hilfe von weinberankten Pergolen wurde versucht, um das Atrium herum einen Außenraum zu schaffen. Durch die Öffnung im Dach des Atriums, die beiden Eingänge im Norden und Süden sowie eine weitere portalartige Öffnung im Osten erhält die Gartenarchitektur eine ungewöhnliche Transparenz.
Denkmalschutz, Internet 13.10.2021, https://www.denkmalschutz.de/denkmal/stibadium-im-paradiesgarten.html
Im Bild oberhalb des Atrium ein rundherum laufender Triglyphenfries mit Glasvasen. Licht das durch das Atrium hindurch scheint, macht aus dem Gesamtwerk eine Idylle. Das Abendrot schenkt ein magisches Licht. Ich möchte gern hier verweilen und versuche, durch das Gitter hindurch gelungene Fotoaufnahmen zu bekommen, wie wahrscheinlich zig andere Besucher vor mir, die noch nicht im Innern des Atrium waren.
Öffnet die Tore
Und auch hier stehe ich erneut vor der Bitte, dass die Türen und Tore sich öffnen mögen. Doch dies bleibt mir verwehrt. Ich kann wenigstens nah genug heran treten an das Gitter um zu erkennen, was sich im Inneren des Atriums befindet und ich kann ein wenig von der Stimmung einfangen.
Herbst lichtspiel
Das Abendrot wird farbintensiver, aber es wird auch so langsam dunkler an meinem Standort. Ich entdecke das Wasserbecken und möchte noch rasach genug das Lichtspiel geniessen. Ein Mann steht von der Bank auf. Und wieder ein Wunschmoment für einen Fotografen: ich bin allein und kann Bilder aufnehmen ohne Besucher.
Bezaubernde orange farbene Riesenhibiskus Blüten tanzen den Reigen mit der Natur um sie herum. Die Sonne gibt dem Gesamtkonzept eine farblich abgestimmte Perfektion. Wer das so nicht empfindet… Mir fallen ganze Gedichtebände ein und ich möchte viele schöne Worte niederschreiben..Ich kann hier einfach nur noch träumen und mich wohlfühlen an diesem Ort mit dem lichtdurchfluteten Atrium – eine Architektur, die Transparenz äussert. Und genau das macht diese Anlage des Paradiesgärtchens in diesem Moment für mich aus – ein hoffnungsvolles, schützenswertes und angenehmes Fleckchen Erde mit Erholungsfaktor im Park von Sanssouci.
In der folgenden Bildaufnahme sehr schön zu sehen. Das Sonnenlicht ergänzt sich mit den 40 weissen, rubinroten und blauen Glasvasen.
Pflege deinen Garten und der Garten pflegt deine Seele.
– Mark Balkens – Knurre –
(*1952) deutscher Lyriker, Philosoph und Orchideenzüchter
Auch ich stufe diesen Ort als ästhetischen Genuss ein und meine Vorfreude, die ich nur anhand von Bildern hatte, bestätigt sich an diesem Abend. Abschliessend tauche ich ein in die Düfte der Blumen und Kräuter der angrenzenden Gartenanlage. Und dann führt mich mein Weg Richtung Kutsche zun meinem heimischen Schloss.
Und es trug sich zu…
… dass ich an diesem wundervollen Abend im Paradiesgärtchen ein Bad nehme und von der Liebe zur Antike träume, die der König einst empfand. Ich träume vom Sommerfest in den botanischen Gärten und lausche dem fliessenden Wasser der Kaskade. Zu Klängen der musizierenden Grillen male ich auf Leinwänden römische Frauen in ihren Gewändern und geniesse einen Schluck Rotwein aus einem gläsernen Krug. Was hier Märchen oder Wahrheit ist, dürfen Sie sich selbst denken.
Das war Teil 2 meiner Reihe „Stil & Foto`s märchenhafte Orte 2021“.
Und nun wünsche ich Ihnen eine gute Reise und immer gut Licht! Ihre Anja Poeschke von Stil & Foto
Textauszüge, Idee und Fotoaufnahmen Anja Poeschke, 13. Oktober 2021, Zürich
Jim Knopf oder das alte China in Potsdam
Dieser Ort ist verwunschen. Warum das so ist, erfahren Sie in diesem Beitrag. Es ist Dienstag an einem späten September Nachmittag. Ich lege eine Strecke zurück, die einmal vom Neuen Palais beginnend durch Sanssouci führt. Eine Kutsche? Habe ich nicht. Aber zwei Füsse, die mich tragen wollen und meine geliebte Kamera.
Auf meiner Favoriten Liste stehen die Neptungrotte und das Paradiesgärtchen. Da war doch noch etwas von einem Drachenhaus? Aber das habe ich kürzlich bereits entdeckt. Und ich wusste, da gibt es noch eine Perle im Park Sanssouci. Ich erinnerte mich an das andere Haus mit den goldigen Figuren, dem Prunk, dem alten China.
Und ich bin bereits an zahlreichen Orten heute gewesen und laufe schon wieder Richtung Neues Palais. Eine leichte Brise kommt auf, es wird plötzlich still. Eine einzige Menschentraube kommt mir entgegen und sie lachen. Ich lächle mit Ihnen, sie grüssen. Und dann, dann wird es hell. Es strahlt goldig.
Das Chinesische Haus steht vor mir, unerwartet. Ein älteres Ehepaar mit einem kleinen Kind verlässt den Platz. Ich habe das Gefühl, ich soll hier allein sein. Also geniesse ich den Moment und nehme mit der Kamera auf, was geht, behutsam, achtsam, fasziniert wie ein kleines Kind.
Und so begann das Märchen.
Es war einmal
Wie in einem Märchen stehe ich vor einem ,Gartenpavillon der besonderen Art und bewundere das golden schimmernde Werk. Es scheint, als schauen die zahlreichen chinesischen Skulpturen heimlich mit ihren Augen einem hinterher. Ich fühle mich in meine Kindheit versetzt, als ich immerzu davor stand und selbiges Gefühl kam heute wieder auf. Als ob ich in einem Film bin, in dem dieser Ort die Hauptrolle spielt und mich in seinen Bann zieht. Die Augen der chinesischen Frauen und Männer machen auf mich enen lebendigen Eindruck. Sie tanzen ihren Reigen und ich bin inmitten dieses Schauspiels angekommen. Wie damals als ich ein kleines Mädchen war. Natürlich ist das heute noch immer so, auch wenn ich erwachsen bin.
Und ich treffe auf einen Besucher, Mitte 50, der scheinbar genau so empfindet. Er flüstert Schönes über diesen Ort zu seiner Frau und schaut wie ich, erfürchtig und gebannt hoch hinauf, entlang und rundherum. Er fotografiert seine Frau vor dem schönen Baum in der Nähe. Man möchte diesen zauberhaften Gartenpavillon, so rund wie es da steht, immer zu umlaufen und nicht fort gehen, in der Hoffnung, er erzählt mir alle seine verborgenen Geheimnisse und Geschichten. Es zieht mich auch immer wieder hinein in das Innere, aber leider darf man nicht mal unter das Dach. Das ist auch gut so, denn so ein einzigartiges Objekt ist schützenswert.
Der sitzende Mandarin auf der Kuppel des Hauses
An sich ist der Tanz der unmittelbare Ausdruck des erhöhten Lebensgefühls in der anmutigen Bewegung des Leibes, welche die Grazie ist.
– Heinrich Moritz Chalybäus –
Es gibt 26.000 Bäume im Park Sanssouci
Türchen öffne dich..
Das Märchen gefällt meinen Augen und meiner Seele. Der Anblick des Aussen ist schon eindrücklich. Ich hätte natürlich schon gern einen Blick ins Innere gewagt und wäre in diese Welt noch tiefer eingetaucht.. Menschen, die im reich verzierten Raum sitzen an kleinen Tischen, auf goldig und fein verzierten Stühlen, trinken Tee und essen eine Süssigkeit. Musik wird gespielt…Es duftet nach Orange und Ananas. Sonne strahlt durch die grossen Fenster.
Ich lese ein wenig über das Chinesische Haus und finde wenige, jedoch schöne Informationen. Es ist jedenfalls einer der beliebtesten Orte, den die Besucher des Parks aufsuchen. Das ist schonmal klar. Was gibt es noch Besonderes von diesem Ort zu berichten?
Der malerische Gartenpavillon gehört zu den Top Favoriten für die Gäste des traumhaften Park Sanssoucis. Die Bauzeit betrug 9 Jahre. Nach Skizzen von Friedrich dem Grossen erschuf der Baumeister Johann Gottfried Büring dieses Gebäude.
Das chinesische Teehaus besitzt den Grundriss eines Kleeblatts und beeindruckt mit seinen famosen Malerein. Ein genauer Blick auf das Objekt und die intensive Betrachtung dieser Skulpturen und Bilder lohnt sich allemal. Nehmen Sie sich unbedingt Zeit um zu geniessen!
Musiziert! Spielt!
Das Figurenensemble der essenden, trinkenden und musizierenden Chinesen ist einfach so lebendig für mich. Wieder und wieder laufe ich um das kleeblattförmige Gebäude herum und suche die Gesichter, die Blicke, finde mich in ihrem Gelächter und ihrem Tanz wieder. Musikanten lassen zarte Klänge aus fernöstlichen Ländern ertönen.
Fast bodentiefe Fenster und Fenstertüren geben dem Gartenpavillon nicht zuletzt durch ihre rundbogige Form seinen Charme und lassen ganz sicher viel Licht ins Innere.
Das Sonnenlicht sorgte für herbstliche Stimmung –
romantisch und farblich der Hit!
Der Tanz ist die Wiege des Kusses.
– Carl Ludwig Schleich –
…und so küssten sie sich und lebten bis zum Ende ihrer Tage. Sie lebten zufrieden in ihrem zauberhaften Garten und feierten Feste bis tief in die Nacht und durch den Sommer hindurch. Speisten Früchte aus fernen Ländern und genossen die zarten Klänge der Musikanten, hockend auf dem reich verzierten Boden unter dem Dach des Gartenpavillons.
Text, Idee und Fotoaufnahmen Anja Poeschke, 10. Oktober 2021, Zürich
Nun sind wir am Ende des ersten Märchens angekommen. Und was ist es nun, was mich an diesem Ort berührt und die märchenhaften Bildaufnahmen beschert? Nun, ich kenne das Chinesische Haus schon viele Jahre seit meiner Kindheit. Und immer wieder sobald ich davor stehen bleibe, machen die goldigen stolzen Figuren, die wie Puppen wirken, den Eindruck auf mich, als werden Sie lebendig, sobald der letzte Besucher das Gelände verlässt. Ich fühle mich in die geheimnissvolle Welt des Jim Knopf versetzt, der nach Mandala reiste. Ein altes China.
Und es trug sich zu…
..dass ich an diesem Dienstagabend mit einer Kamera voller wunderbarer Aufnahmen heim ging. Ich spüre den Herbst und aber auch den Spätsommer mit seinem schönen Licht. Und ich lese darüber, wie das Innere des Pavillons aussieht. Nun habe ich Lust auf eine Tasse Tee und lausche den Musikern, die dieses Haus schmücken. Schmecke die Ananas, die eine der Figuren in ihren Händen trägt und schmunzle über Jim Knopfs Reise zu seiner Lisi nach Mandala.
Und nun wünsche ich Ihnen eine gute Reise und immer gut Licht! Ihre Anja Poeschke von Stil & Foto
Toskana – Eine Reise zu den Gärten von Lucca
Sind Sie auch ein Fan der Toskana? Lieben Sie die wundervolle Landschaft? Erinnert Sie das Land und das Flair an alte Filme, verwunschene Gärten, die wachgeküsst werden wollen, die alten Villen von früheren Kaufleuten um und in Lucca? Dann sind Sie hier richtig. Ich freue mich auf Sie. Nehmen Sie Platz und lesen Sie meine Beiträge aus meiner Reise in die Toskana, Tipps und Informationen und nicht zuletzt, erfreuen Sie sich hoffentlich an meinen Fotomotiven…
Toskana: Für mich ein Sehnsuchtsort, den ich nicht das erste Mal besuche. Damals habe ich noch mit der alten Kamera, meine langjährige Begleitung, die Nikon D5000 meine Aufnahmen gemacht. Und einige Motive lassen sich natürlich auch heute noch zeigen.
(Werbung unbeauftragt/ unbezahlt. Persönlicher Besuch)
LUCCA
Der Oktober 2017 lud uns zum Baden im Meer ein. An einem regnerischen Morgen brachen wir aber auch mal auf, um den Städten um uns herum einen Besuch abzustatten. Heute ist Lucca an der Reihe. Ich parkte das Auto in eine recht enge Lücke ab. Ein anderer Fahrer hinter mir parkte ebenfalls ein und erwischte etwas unser Auto. Er stieg aus, erkundigte sich und entschuldigte sich kurzt. Dann verschwand er. Es war einfach nicht anders möglich, sonst hätten beide Autos kaum Platz in der Reihe. Es war alles heile geblieben. Somit lies auch ich mich von der italienischen Ruhe anstecken.
Lucca ist erreichbar durch eine Stadtmauer, die die Altstadt umgibt. Und wir liefen Treppen hinauf, durch Gänge und gelangten oben auf eine Baumallee, die rundherum führte um die Stadt und einen wunderbaren Blick ermöglichte über die Gassen und Dächer. Kastanienbäume liessen schon ihre Blätter fallen, ein Sonne Wolken Mix machte aus dem Besuch dieser Stadt einen heimeligen Herbsttag, bwohl wir noch gestern im Meer baden waren.
Die Stadtmauer von Lucca
wurde zwischen der Mitte des 16. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut und ist heute das besterhaltene Beispiel für eine fortificazione alla moderna, eine neuzeitliche Befestigungsanlage, in Europa. Gleichzeitig umgibt sie das Stadtzentrum wie eine grüne Oase, in der die Einwohner und Besucher spazierengehen, Fahrrad fahren oder joggen können. Ein wundervoller Ort für Familien, aber auch für Verliebte, mit einem schönen Blick über Lucca.
(aus visittuscany.com, Internet, 18.September 2021)
Bei der heutigen Stadtmauer handelt es sich um den vierten Mauerring, dem letzten, mit dem Lucca im Laufe der Jahrhunderte versehen wurde. Der erste entstand in der Römerzeit, im 2. Jahrhundert v. Chr., die zweite, mittelalterliche Stadtmauer wurde 1270 fertiggestellt, während die Arbeiten an der dritten, einer Erweiterung der bestehenden Anlage, vom Ende des 15. Jahrhundert bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts dauerten. Um die Wende zum 16. Jahrhundert herum entwickelte sich die Militärtechnologie jedoch rasant weiter, die Armeen begannen treffsichere Waffen zu verwenden und es bestand die Gefahr, dass die bestehenden Mauern der Artillerie nicht standhalten konnten. So wurde 1544 nach aufreibenden Debatten mit dem Bau begonnen, der mit einer langen und schwierigen Geschichte einherging; er wurde von Experten aus verschiedenen italienischen Städten (insbesondere aus Urbino) sowie flämischen Fachleuten geleitet und erst mehr als einhundert Jahre danach, im Jahr 1650, fertiggestellt.
Der Mauerring setzt sich aus zwölf Kurtinen zusammen, die elf Bastionen verbinden: ein insgesamt 4,2 Kilometer langer Schutzwall, der an der Basis 30 Meter breit ist und 124 Artilleriegeschütze beherbergte.
Die Verteidigungsanlage wurde durch einen 35 Meter breiten Graben, zwölf aus Erde aufgeschütteten Demilunen mit gemauertem Basement (von denen heute nur noch zwei erhalten sind, zwischen der Piattaforma di San Frediano und dem Baluardo di San Donato) und einem langen, durchgehenden Erdwall verstärkt, außerdem wurden in einem Umkreis von einer halben Meile alle Pflanzen entfernt, damit der Feind kein Holz für seine Artillerie vorfand.
Aber die einzige Gefahr, der die Stadtmauer standhalten musste, war das Hochwasser des Serchio, der 1812 drohte, die Stadt zu überschwemmen. Man schloss alle Stadttore und dichtete sie ab, und Lucca blieb verschont.
1818 beauftragte Herzogin Maria Luisa den Architekten Lorenzo Nottolini damit, auf einem Teil der Stadtmauer einen Park anzulegen, und 1820 wurde der Botanische Garten eingerichtet. Die Umwandlung des alten Verteidigungswalls in eine Grünfläche und Promenade für die Bürger setzte sich 1840 fort, als auf dem Baluardo Santa Maria das Caffè delle Mura erbaut wurde.
Die Altstadt
Ich stelle Ihnen zunächst gern etwas aus der Stadt von Lucca vor. Die Stadt zeigte sich mit eben diesen wundervollen ersten Eindrücken, hoch oben von der Allee aus. Und später fanden wir uns in den Gassen der Altstadt wieder, suchten uns die ersten Eiscafes und Schuhgeschäfte.. Und…Ja also ich hätte kaufen können, was das Herz begehrt. An geschmackvoller Mode mangelt es hier nicht, an gut angezogenen Menschen auch nicht.
Die Chiesa Di San Frediano.
Eine der ältesten Kirchen in Lucca.
Sie beheimatet unter anderem den gläsernen Sarkophag der Santa Zita, der bis heute hochverehrten Schutzpatronin der Stadt.
Eingerahmt von der toskanischen Küste und der Gebirgslandschaft Garfagnana ist Lucca eine Stadt voller Romantik und Widersprüche. Das pulsierende Altstadtherz, die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten und die Ausflugsziele in die Natur bieten jede Menge Abwechslung für Kunstinteressierte, Shoppingverliebte und Naturliebhaber. Zudem gibt es in Lucca eines der besten Olivenöle, das Italien zu bieten hat. Schon früh erkannten die Siedler die außergewöhnliche Lage zwischen Bergen und Meer, die Lucca noch heute zu einem beliebten Ausflugsziel macht. Jahrhunderte der wechselnden Herrschaft haben ihre historischen Spuren hinterlassen und machen das kleine Städtchen zu einem wertvollen Juwel der italienischen Küste. Um sich einen Überblick über den mittelalterlichen Stadtkern zu verschaffen, bietet sich ein Spaziergang auf der Stadtmauer an, die das Zentrum umrahmt.
(aus Italien.de, Internet, 18.09.2021)
Palazzo Di Pfanner
Und schon bald entdecke ich ihn. Den berühmten Palazzo Di Pfanner. der Anblick bestätigte meine Vorstellungen aus den Büchern von zu Hause über die italienischen Gärten und die Gärten der Welt . Ein wundervoller kleiner Park tut sich uns auf. Unsere Blicke schweifen über die Dächer, die sich von hier oben stolz zeigen. Ich freue mich auf diese Oase und wir müssen ohne lang zu suchen, einfach nur der Himmelsrichtung folgen, die Stadtmauer ermöglicht den Überblick. Schon sind wir in den Gassen von Lucca verschwunden. Ich allen vorran, um meine Motive schnellstens zu finden. Es sind wenige Menschen unterwegs an diesem Tag, somit sind wir allein im Garten vom Palazzo Di Pfanner.
Der Garten
Schon am Eingang wird der Besucher so lieblich empfangen.
Die Gartenanlage des Palazzo Pfanners liegt zwischen dem Gebäude und der Stadtmauer. Schön gepflegter Rasen, Zierhecken, Zitronenbäume in Terrakotta-Kübeln, prächtige Bäume und Statuen aus dem 18. Jahrhundert, die griechische Gottheiten und die Vier Jahreszeiten darstellen, füllen die Kulisse dieses Gartens. Ein gelungener Barockgarten im Herzen der mittelalterlichen Stadt. Der oktogonale Brunnen im Kreuzpunkt der zentralen Wege und die elegante Orangerie sind weitere Blickfänge dieser Anlage. 1996 war der Palazzo Pfanner Drehort des Films Portrait of a Lady mit Nicole Kidman und John Malkovich.
Szenen des berühmten italienischen Films Il Marchese del Grillo (1981) des Regisseurs Monicelli wurden auf der Außentreppe gedreht.
(aus Tourismo.Lucca.it, Internet, 18.09.2021)
Zitrusfrüchte, knackig frisch und perlenbedeckt vom Regenguss…Erfrischen das Herz des Besuchers und machen den Garten perfekt. Eine Oase…
Amphitrite (altgriechisch Ἀμφιτρίτη Amphitrítē) oder Aphrodite Pelagia ist eine Okeanide oder Nereide der griechischen Mythologie. Sie gilt darin als Beherrscherin der Meere und war für ihre Schönheit bekannt.
Das prächtige Herrenhaus und die barocken Gärten im italienischen Stil wurden für eine wohlhabende Kaufmannsfamilie entworfen. Zu den Highlights im Innern zählen Bahnen aus Luccheser-Seide aus dem 17. Jahrhundert in den Schlafzimmern und die Brauanlage in den Kellerräumen – der Palast wurde bis 1929 als Bierbrauerei genutzt. Die um 1700 vermutlich von Filippo Juvarra angelegten Gärten, weisen Merkmale wie einen römischen Sarkophag und Statuen der Vier Jahreszeiten auf. Der ornamentale Pool, das Zitronenhaus und der Magnolien- und Rosengarten bilden eine reizvolle Kulisse für die Villa. Wenn die Zeit drängt, können Sie einen Blick auf den schönen Garten und die Außentreppe erhaschen, indem Sie auf die Stadtmauern hinter der Kirche von San Frediano steigen und ein kurzes Stück nach links gehen. Es ist nicht verwunderlich, dass die Gärten in mehreren Filmen zu sehen sind, unter anderem in Portrait of a Lady, das auf dem gleichnamigen Roman von Henry James basiert. Wenn Sie im Sommer dort sind, empfiehlt es sich ein Kammermusikkonzert in den Gärten zu besuchen.
(aus to-toskana.de, Internet 18.09.21)
Abends im Garten
„Gegen Abend fuhren wir in die Giustischen – Gärten, wo ich zuerst die Ehre hatte, unter Pinien (Zypressen) umher zu wandeln, und diesen edlen, melancholischen Baum in die blaue Luft steigen zu sehen. Der Garten geht hoch an einem Felsen hinauf, so dass gleichsam ein Garten über dem anderen stehet, bis sich oben die weiteste schönste Aussicht öffnet. Ganz Verona siehet man sich zu Füssen liegen, zur Linken die schöne Ebene, die bis Venedig hingeht, zur Rechten in der Ferne die blauen Gebirge, die unter einem Himmel, wie ihr ihn nie sehet, daliegen. Vor sich hin siehet man die Türme von Mantua, die Berge von Parma -u. in dieser Aussicht ging die schöne Sonne unter, u. der holde Mond stand da.“
Johann Gottfried Herder, am 5. September 1788 an seine Frau Karoline
(Renate Hücking, Unterwegs zu den Gärten der Welt, Insel Verlag, 1028, Seite 21)
Auf Wiedersehen in Lucca
Abschliessend finden wir uns natürlich als Feinschmecker noch in einem der wunderschönen charmanten Restaurants ein und geniessen als Dessert an einer romantischen Ecke eine italienische Eiskreation. Während ich meine Fotomotive betrachte und glücklich bin über diese Reise.
In Italien wachsen viele Pomeronen und Zitranzen.
Johann Georg August Galletti
(1750 – 1828), dt. Historiker, Geograph und Gymnasialprofessor (»der zerstreute Professor aus Gotha«), seine Kathederblüten wurden von seinen Schülern gesammelt und als »Gallettiana« veröffentlicht




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